Ein Australier, der Eingedeutscht wurde - Damian Cudlin hat seinen Lebensmittelpunkt von Down Under nach Gera verlegt. Bis 2001 fuhr er noch in seiner Heimat Rennen, erntete dabei mehrere Junioren-Titel, auch im Dirt-Track-Bereich und bei den Junior-Seitenwagen. Seit 2002 zählt Cudlin quasi zum Inventar der FIM World Endurance Langstrecken-Weltmeisterschaft. Seinen bislang größten Erfolg feierte er in dieser Rennserie im Jahre 2011, als er mit dem Team BMW Motorrad France 99 Vizeweltmeister wurde.
2003 kam Cudlin nach Deutschland und bestritt auf Kawasaki die IDM Supersport. Sein Hauptaugenmerk lag aber fast immer auf der Langstrecke. 2010 feierte er dann auf Yamaha seinen ersten internationalen Titel - er wurde IDM Supersport Meister. Es war eine Krone, auf die der Australier besonders stolz war, denn im Gegensatz zur Konkurrenz war er komplett ohne elektronische Helferlein zum Championat gerauscht.
2010 barg für Cudlin noch ein weiteres Highlight. Für den verletzten Axel Pons sprang er beim Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring als Ersatzfahrer ein und bügelte als Siebenter im Rennen einige Piloten der Weltelite.
Ein Jahr später ging es für Cudlin in die Internationale Deutsche Superbike-Meisterschaft, wo er auf einer BMW S 1000 RR mit fünf Podesten und Punkten aus allen 15 Rennen Gesamt-Vierter wurde.
Die Saison 2011 brachte noch weitere Highlights. Im Pramac Racing Team feierte Cudlin ausgerechnet beim Japan-Grand Prix sein Debüt in der MotoGP-Klasse - als Ersatz für den verletzten Loris Capirossi. Auf der Ducati hielt er sich im Rennen auf Punktekurs, ehe er mit einem technischen Defekt ausfiel. Nur zwei Wochen später saß er als Ersatz für den verletzten Hector Barbera im Sattel der Mapfre Aspar-Ducati, konnte aber am Rennen nicht teilnehmen. Ein Highsider im Training hatte für einige Blessuren gesorgt.
Nur ein paar Wochen später stieg in Katar das Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Cudlin hatte dabei mit seiner BMW-Mannschaft Pech, denn bereits früh wurden Sie von einem Konkurrenz-Team abgeschossen. Die Truppe rappelte sich aber wieder auf und marschierte zurück in Richtung Spitze. Am Ende fehlten nach acht Stunden 30 Sekunden auf den Sieg - der den Weltmeister-Titel bedeutet hätte.
Damian Cudlin ist in der GP Racing School ein viel gefragter Mann. Der Australier verbringt jede freie Minute auf der Rennstrecke und gibt an rennfreien Wochenenden Unterricht. Warum Cudlin für Euch ein geeigneter Mann ist? In drei Jahren BMW Motorrad France in der Langstrecken-Weltmeisterschaft musste er nur ein einziges Mal zu Boden. „Überhaupt war das mein einziger Renn-Sturz in einem Langstrecken-Rennen überhaupt”, so Cudlin nach Magny Cours. Es wurde fleißig auf Holz geklopft...
Last refresh 2014-08-04 12:16:09